Madden NFL 25 Test

Anfang Februar ging der mittlerweile 44. Super Bowl über die Bühne und war in Amerika wie gewohnt eines der größten Events des Jahres. Wie wir heute wissen, war das damalige Match recht schnell entschieden und ging am Ende mit 43:8 für die Seattle Seahawks aus. Obwohl in den Medien immer wieder großes Tamtam gemacht wird, erfreut sich der Sport in Europa bis heute einer doch recht beschaulichen Fangemeinde. Obwohl sich Europa eher dem Fußball verschrieben hat, beliefert uns Electronic Arts einmal pro Jahr nicht nur mit einem neuen FIFA sondern auch mit einem neuen Madden. Mit Madden NFL 25 veröffentlichte Electronic Arts zuletzt den neuesten Ableger der Sportserie und feiert gleichzeitig ein Jubiläum.

25 Jahre Jubiläum

Das Grundprinzip von Football ist schnell erklärt. Zwei Teams versuchen den Ball jeweils in die Touchdown-Zone des gegenüber zu bringen. Der Ball geht dabei immer jeweils in den Besitz eines Teams die anschließend versuchen Yards auf dem Spielfeld gutzumachen. Jedes Team hat vier Versuche bei denen mindestens 10 Yards gutgemacht werden. Schafft man es nicht innerhalb der vier Versuche weiter ins gegnerische Feld vorzudringen, geht der Ball an das gegnerische Team und man selbst geht in die Defensive. Anders als beim Fußball gibt es in Football mit einem gezielten Körpereinsatz zur Sache. Die jeweiligen Spielzüge werden immer vor dem eigentlichen Anstoß geplant. Im Fall von Madden NFL 25 kann man wie gewohnt aus einer Reihe vordefinierter Spielzüge wählen unter denen sich auch Tipps von Herrn Madden selbst finden. Für Neueinsteiger die bislang noch nicht viele Berührungspunkte mit Football hatten, ist dieses System mit einer Lernkurve verbunden, die sich erst nach einigen Spielen entspannt.

Im Vergleich zu EA Sports Titeln wie FIFA fällt die Steuerung bei Madden NFL 25 etwas komplizierter aus. Je nachdem welche Rolle das eigene Team gerade einnimmt, muss man sich verschiedene Button-Kombis einprägen. Erleichtert wird der Einstieg mithilfe des Skill-Trainers in dem man mithilfe kleiner Einleitungsvideos auf verschiedene Szenarien vorbereitet wird. Die jeweiligen Szenarien können auf Wunsch so oft wie man möchte wiederholt werden. Ohne einen Besuch im Skill-Trainer wird man als Neueinsteiger in den ersten Matches recht verloren sein, bis das Spielkonzept bzw. die Steuerung in Fleisch und Blut übergegangen ist, sollte man somit etwas Zeit einplanen. Hat man die Lernkurve hinter sich gelassen, eröffnet sich eine breite Palette an Möglichkeiten die man am Spielfeld hat. Soll der Ball hoch oder niedrig fliegen, soll der Reciever den Ball im Sprint fangen oder soll er direkt angeschossen werden, alles Entscheidungen die man in wenigen Sekunden treffen muss.

Spieler die sich bereits in Madden 13 oder anderen Vorgängern ausgetobt haben, werden in Madden 25 ein paar Veränderungen finden die speziell im Zusammenhang mit der Spielsteuerung in Kraft treten. Anders als bei den Vorgängern hat man in Madden 25 die Möglichkeit anderen Spielern besser auszuweichen oder eine breitere Palette an Tricks zu verwenden. Schnelle Richtungswechsel wie im Vorgänger gehören in der neuen Ausgabe der Vergangenheit an. Dies wirkt sich natürlich auf das reibungslose Spielgefühl aus, macht den Titel dafür aber auch etwas realistischer.

Grafische Verbesserungen dank IGNITE Engine

Mit Madden NFL 25 präsentiert EA Sports die ersten Titel die mithilfe der neuen IGNITE-Engine umgesetzt werden. Die neue Engine bringt dabei einige Verbesserungen mit sich. Charaktermodelle werden in der NextGen-Version hübscher den je dargestellt und auch die kollisionsabfrage ist weitgehend gut gelungen. Trotz der hübscheren Animationen machen die Spieler aber einen etwas plastischen Eindruck und speziell den Gesichtern der Spieler fehlt die Lebendigkeit. Die grafischen Verbesserungen machen sich auch auf der Tribüne bemerkbar. Zuschauer sind ab sofort eigenständige Modelle, die aber gefühlt etwas zu oft als Klone auftauchen. Im Vergleich zu den Versionen der vergangenen Konsolen-Generation (PlayStation 3, Xbox 360) legt die NextGen-Fassung von Madden NFL 25 leider keinen grafischen Quantensprung hin. Dank der höheren Auflösung gibt es zwar mehr Details und auch die Zuschauerreihen und Lichteffekte werden knackiger dargestellt, der Gesamteindruck bleibt aber trotzdem ernüchternd. Etwas mehr Abwechslung wünscht man sich bei den vordefinierten Animationen wenn die Kamera nicht auf das Spielfeld gerichtet wird. Die Trainer sind emotionslos umgesetzt und greifen auf eine Handvoll wiederkehrender Animationen zurück. Die bereits angesprochenen Zuschauer haben ein noch überschaubareres Sortiment an Bewegungen. Problematische Aussetzer bei der Grafikdarstellung machen sich nur sehr vereinzelt bemerkbar. Ein Spieler ohne Helm aber mit spiegelnder Kopfhaut springt uns an dieser Stelle ins Gedächtnis, was im Endeffekt aber nur für einen kurzen Lacher sorgte. Witzig wird es auch wenn Spieler emotionslos aus 10 Zentimeter Entfernung zwischen Mund und Flasche am Gatorade nuckeln.

Da wird das Snickers im Gatorade verrückt

Wo wir gerade bei dem Thema Gatorade sind. Electronic Arts hat mit Madden NFL 25 scheinbar zwei große Werbetreiber gefunden. Zu den Hauptsponsoren zählen SNICKERS und Gatorade. Die Werbungen werden dabei direkt während eines Matches eingeblendet und auch die Kommentatoren scheuen sich nicht, den Sponsor zu erwähnen. Die Gatorade Werbung ist dabei etwas zurückhaltender kommt aber immer zum Einsatz wenn die Athleten eine kurze Pause einlegen um Ihren Elektrolythaushalt aufzufüllen. Das komplette Spiel ist so nebenbei komplett im englischen Original gehalten. Auch die Spielmenü’s wurden nicht übersetzt, was wohl auf die kleinere Zielgruppe in Europa zurückzuführen ist. Spieler die der englischen Sprache nicht mächtig sind, werden speziell im Skill-Trainer Probleme haben und auch sonst ohne Vorwissen zu Football weitgehend im Dunkeln tappen.

Künstliche Intelligenz legt IQ-Punkte zu

Neben den überschaubaren grafischen Verbesserungen hat sich speziell im Bezug auf die künstliche Intelligenz einiges zum Besseren gewendet. Die KI geht jetzt geschickter vor, fängt Pässe gezielter ab und in der Rolle des Quarterback steht man auch gezielter im Visier des gegnerischen Teams. In Madden NFL 25 muss man dadurch gefühlt schneller reagieren wenn es ein Gegner durch die eigene Verteidigung schafft. Die KI passt sich dabei auch recht schön an den Schwierigkeitsgrad an. Spielt man im Rookie-Schwierigkeitsgrad gehen Pässe des Computers oftmals in leere was speziell Anfängern etwas mehr Zeit zum durchatmen gibt.

Spielmodi mit vollem Umfang

Im Vergleich zu den Versionen für die PlayStation 3 sowie Xbox 360 muss man als Besitzer einer PlayStation 4 oder Xbox One auf keine Features verzichten. Zur Auswahl stehen die bekannten Spielmodi Ultimate Team, Connected Franchise sowie der Online-Multiplayer. Im Fall von Ultimate Team kann man das eigene perfekte Team auf die Beine stellen. Gesammelt werden können dabei Spieler die nicht mehr aktiv sind, Trikots, Trainer und auch Stadien. Mit dem eigenen Team kann man anschließend natürlich auch Online gegen andere antreten. Connected Franchise stellt euch vor die Wahl ob Ihr einen eigenen fiktiven Spieler erstellen wollt und dessen Kariere aufbaut, in die Rolle des Trainers schlüpft oder euch wirtschaftlich als Besitzer eines Teams einen Namen macht. Als Spieler sammelt Ihr XP mit deren Hilfe Ihr die eigenen Fähigkeiten verbessert. In den Runden kontrolliert Ihr dabei wie gewohnt nur euren Spieler. Die eigenen Werte können in weiterer Folge auch mit anderen Spielern verglichen werden. Als Trainer heuert Ihr neue Spieler an und tauscht oder verkauft bestehende. Im Spiel kontrolliert Ihr die Offensive und Defensive des Teams. Das sammeln von Erfahrungspunkten ist auch hier ein wichtiger Teil und auch die eigenen Spieler brauchen etwas Aufmerksamkeit. Als Besitzer wird Madden NFL 25 zu einem kleinen Zahlenspiel. Ihr legt dabei z.B. die Preise von Merchandise oder Tickets fest und baut Stadien oder siedelt diese um. Hilfe gibt es dabei von Beratern die euch den Einstieg und Entscheidungen sowie deren Auswirkungen kurz erklären. Football-Fans kommen also voll auf Ihre Kosten.

Musikalische Abstriche

Die musikalische Untermalung von Madden NFL 25 ist zufriedenstellend. Im Spiel reagieren die Zuschauer auf hitzige Momente was der Stadionatmosphäre zugute kommt. Im Fall von Musik hat man sich im neuen Ableger auf Klassiker wie ACDCs Thunderstruck oder Welcome to the Jungle von Gun N’ Roses ausgesucht. Etwas irritierend sind die Kommentatoren deren Analysen die jeweiligen Spielzüge nicht wirklich einfangen. Man bekommt generische Kommentare sowie komplett unpassende abschließende Worte am Ende eines Aufeinandertreffens spendiert. Eine Verbindung zwischen dem laufenden Spiel sowie den Kommentatoren macht sich also nicht bemerkbar.

Testosteron-Pegel auch nach 25 Jahren spürbar

Der neueste Ableger der Madden NFL-Serie aus dem Hause EA ist zwar nicht die Weiterentwicklung die Football-Fans auf der PlayStation 4 erhofft haben, macht aber trotzdem Spaß. Das Gameplay motiviert nach einer für Einsteiger doch recht markanten Lernkurve wie gewohnt. Die neuen Gameplay-Aspekte wie das freie Laufen oder das Heat-Seeking Tackling sind nette Zugaben, sind aber wie gewohnt nur kleine Weiterentwicklungen. Die grafische Präsentation hat mithilfe der IGNITE-Engine zugelegt, Quantensprünge darf man aber nicht erwarten. Von der im Vorfeld immer wieder angepriesenen Engine hätte man sich an dieser Stelle mehr erwartet. Weitere Verbesserungen werden in den kommenden Jahren wohl in Babyschritten getätigt. Die verbesserte KI macht das Spielgefühl sowie den Schwierigkeitsgrad knackiger und sorgt damit für ein etwas hitzigeres Gameplay. Irritierend sind die Kommentatoren deren Analysen oftmals weit vom eigentlichen Spielverlauf entfernt sind. Problematisch kann es auch im Multiplayer-Modus werden, da dieser bei schlechten Verbindungspartnern in Zeitlupe abgespielt wird.

Veröffentlicht von

Redaktion

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