DriveClub Test

Mit DriveClub versuchen sich die Entwickler der Evolution Studios an einem neuen Konzept für Rennspiele. Statt einem rudimentären Multiplayer-Modus möchte man mithilfe diverser sozialer Aspekte punkten. Allem voran stehen dabei die virtuellen Clubs in deren Hilfe man sich mit anderen Spielern vernetzt um anschließend zusammen Punkte für die eigene Gemeinschaft zu sammeln. Einziges Problem an der Sache, auch Wochen nach dem Start ist der Multiplayer-Aspekt von DriveClub nicht nutzbar.

Gameplay-Technisch reiht sich DriveClub irgendwo zwischen Simulation und Arcade-Racer ein. Unterschiede zwischen den jeweiligen Fahrzeugen sind nur im Detail spürbar und ändern den eigenen Fahrstil somit in einem ähnlich großen Umfang. Das Fahrgefühl präsentiert sich dabei recht einladend und bietet aufgrund der Möglichkeit durch Kurven zu driften auch etwas Tiefgang. Besonders gut gefallen hat uns die Umsetzung der gefühlten Geschwindigkeit die im Vergleich zu anderen Rennspielen hervorsticht. Speziell in der Cockpit-Ansicht fühlt man richtig, dass man mit gut 200 Sachen über die Piste donnert. Kollisionen fühlen sich kinetisch an und können teilweise sogar richtig spektakulär werden. Einzig das fehlende Schadenssystem versalzt uns die Suppe in diesem Zusammenhang. Das Gameplay an sich bietet abseits der hübschen Präsentation aber zu wenig Persönlichkeit um im Vergleich zu anderen Arcade-Racern hervorzustechen.

Die Entwickler haben diverse Regeln in DriveClub umgesetzt. Kracht man gewollt oder ungewollt in den Kofferraum des Vordermanns erhält man einen XP-Abzug und wird zudem ausgebremst, ähnliches passiert wenn man gewollt bzw. ungewollt in einer Kurve vom Asphalt abkommt. Spieler die sich speziell im Multiplayer-Modus solch strenge Regeln wünschen, werden damit natürlich kein Problem haben, einziges Problem an der Sache, niemand hält sich an die Vorgaben. Nach den ersten negativen Stimmen aus der Spielerschaft die auch ein ausnutzen des Systems im Multiplayer-Modus bemängelten, gaben die Entwickler bereits an, dass man sich dem System wohl nochmals annehmen wird. Bis wir in diesem Zusammenhang erste Aktionen sehen, könnte aber noch einige Zeit ins Land streichen.

Besonderes Augenmerk wurde offensichtlich auf die Umsetzung der im Spiel enthaltenen Fahrzeuge gelegt. Diese bestechen durch viel Liebe zum Detail und sorgen auch für eine richtig hübsche Cockpit-Ansicht. Da man im Cockpit ein doch recht eingeschränktes Sichtfeld hat, findet man sich aber recht schnell in der gewohnten Third-Person Ansicht wieder. Die Spielwelt in der die jeweiligen Rennen angesiedelt sind, entpuppen sich bereits nach kurzer Zeit als zweischneidigen Schwert. In Bewegung und mit den passenden Lichtverhältnissen bleibt nur wenig zu meckern, problematischer wird es beim genaueren hinsehen. Das fehlende, aber bereits angekündigte Wettersystem, lässt für heutige Standards zudem weitere Wünsche offen. Desillusionierung stellt sich speziell am Anfang jedes Rennens ein, wenn die Spielkamera langsam über die jeweilige Strecke hinweg schwebt. Hier bekommt man recht wenig beeindruckendes zu sehen und erinnert sich zudem an längst vergangene Tage in denen Häuser noch einfache Rechtecke mit einfachen Texturen waren. Wirkliche „NextGen“-Gefühle kommen beim genaueren hinsehen also nicht auf, in Bewegung sieht DriveClub hingegen gut aus und schafft bei der richtigen Beleuchtung sogar ein paar Höhenflüge. Aufgepäppelt wird die Spielgrafik während des Rennens zudem mithilfe kleiner Laubhaufen die etwas Bewegung reinbringen. In unserer Testversion hatten wir leider auch nach mehrmaliger Neuinstallation das Problem, dass Gräser und Büsche teilweise in der Luft schweben. Wer unser DriveClub Quick Look Video bereits gesehen hat, wird dieses Problem eventuell bereits kennen. Geht man nach Meldungen unserer Leser, hat ein Teil der DriveClub Besitzer derzeit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

be.com/watch?v=foWZ9mWW9l0

Inhaltlich bietet DriveClub 55 Strecken die sich auf 5 Locations verteilen. Zur Auswahl stehen dabei 50 Fahrzeuge von 24 Herstellern. Für jedes abgeschlossene Level erhält man ein weiteres Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zu anderen Rennspielen haben wir es hierbei somit mit einer recht knappen Auswahl an Fahrzeugen zu tun, die aufgrund der doch recht marginalen Unterschiede im Fahrgefühl nochmals gefühlt kleiner wird.

Die gegnerische KI die im Einzelspielermodus zum Einsatz kommt, zeigt sich Anfangs recht freundlich, wird in späteren Rennen dafür aber richtig bissig. Kleine Rempler die euch vom Asphalt fliegen lassen sollte man also einplanen. Fraglich bleibt, ob die KI bei solchen Aktionen auch abgestraft wird, subjektiv scheinen die Regeln aber nur für den Spieler zu zu greifen.

Der Multiplayer-Modus sowie die sozialen Aspekte des Spiels sind auch noch Wochen nach dem Start nicht richtig nutzbar. Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt und man kann bis etwa 18 Uhr ohne Probleme Runden im Multiplayer-Modus drehen. Ab ungefähr 19 Uhr hat man praktisch keine Chance mehr die Online-Komponente zu nutzen.

Soziale Aspekte wie der Club sind nette Beigabe haben aber gefühlt keine wirklichen Auswirkungen auf die Art und Weise wie man Online-Rennen startet. Dies kann natürlich mit den Server-Problemen zusammenhängen oder auch darauf zurückzuführen sein, dass wir in einem womöglich recht inaktiven Club geplatzt sind. Klappt die Verbindung zu den Online-Rennen kommt es, trotz der Regeln und der Punkteabzüge beim Verstoß eben dieser, zu einer wahren Materialschlacht. Gegner werden mit gezieltem Rammen ausgenockt und auch sonst scheinen die von Evolution eingeführten Regeln recht wenig Leute zu interessieren. Erschwerend kommt hinzu, dass man oftmals gefühlt unschuldig zum Handkuss kommt. Kommt es im Multiplayer-Modus zu langsameren Verbindungen, werden die Fahrzeuge der Gegner zu Geistern die sich schon mal knapp vor eurer Stoßstange materialisieren können.

Die im Multiplayer-Modus sowie im Single-Player Modus gesammelten XP werden dem aktuellen Club gutgeschrieben. Euer Club steigt anschließend in Rängen auf oder erhält Auszeichnungen. Ansporn in Form von Fahrzeugen oder Gegenständen sucht man als Spieler hierbei aber vergebens, da man nur neue Decals für die Fahrzeuge erhält.

Veröffentlicht von

Redaktion

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