Nach einer etwas ruhigen Sommerzeit veröffentlichten viele Publisher in den vergangenen Wochen bereits Ihr komplettes Line-Up für das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Neben Spielen von Ubisoft oder Electronic Arts findet sich mittlerweile auch der dritte Ableger des Kreativ-Baukastens LittleBigPlanet im Handel. Anders als bei den Vorgängern kümmerten sich diesmal nicht die Jungs und Mädels von Media Molecule um die Umsetzung, stattdessen nahm man laut offiziellen Angaben nur eine beratende Rolle ein und überließ die Entwicklung dem Studio Sumo Digital. Wie sich der Wechsel des Entwicklerstudios auf LittleBigPlanet 3 ausgewirkt hat und wie es um die spielerischen Weiterentwicklungen steht erfahrt Ihr in unserem Test zum Spiel.
Seit LittleBigPlanet auf der PlayStation 3 das Licht der Welt erblickt hat, sind mittlerweile gut 6 Jahre ins Land gezogen. Das Spielkonzept war für die damalige Zeit neu und aufregend. Auch ohne die dazugehörigen Programmierkentnisse Level zu bauen hat zur damaligen Zeit auch mein Interesse auf den Plan gerufen. Bis zum ersten fertigen, wenn auch verbugten Level dauerte es nur ein paar Stunden. Seit dem damaligen ersten Ableger der Serie hat sich mittlerweile viel getan. Der dritte Teil bietet einige neue Funktionen wie z.B. die Möglichkeit eigene Waffen zu kreieren, erweiterte Logik einzusetzen sowie einige neue Objekte die zur Fortbewegung eingesetzt werden können. Objekte, Sticker und Materialen kann man sich wie gewohnt in der Kampagne erspielen. Wie so oft kommt dabei auch das gewohnte Sticker-System zum Einsatz welches zum erneuten durchspielen eines Levels ermutigen soll.
Die Kampagne von LittleBigPlanet 3 ist recht einfach gestrickt und bietet abermals eine recht uninteressante Story die nach gut 10 Stunden Spielzeit zum Ende kommt. Man schwingt sich über eine Hub-World von einem Quest zum nächsten und versucht dabei so viele Gegenstände wie möglich einzusammeln. Die Kampagne dient an vielen Stellen natürlich auch als Beispiel für die neuen Funktionen die man im Level Editor umgesetzt hat. Das merkt man leider auch am Ablauf der jeweiligen Level. Bekommt man z.B. ein neues PowerUp oder einen neuen Charakter muss dieser in den kommenden Level öfter verwendet werden. Um den wiederspielwert künstlich zu erhöhen, finden sich aber auch in davorliegenden Level wie gewohnt kleine Passagen die man mit dem neuen Item begehen kann. Es gibt kurze AHA-Effekte die gleichzeitig das Gefühl auslösen, sowas selbst machen zu wollen. Die kreative Ader des Spielers wird somit trotz der Eintönigkeit immer wieder stimuliert.
Abseits der netten neuen Tricks bietet LittleBigPlanet 3 keine wirklich großen Neuerungen im Spielprinzip. Anders sieht es da schon bei den User-Level aus, dort tobt derzeit nämlich ein kleiner Kampf um die besten und schönsten Eigenkreationen. Aufgrund der neuen Funktionen wie z.B. der Möglichkeit bis zu 16 Layer zu erstellen oder eine Top-Down Ansicht umzusetzen finden sich im Online-Modus z.B. Taschenrechner, witzige Multiplayer-Minispiele, Top-Down Shooter oder ein funktionierender Optimus Prime der sich vom Fahrzeug zu einem Raketenwerfenden Roboter umwandeln kann, natürlich auf Knopfdruck. Die Community Level sind eine wahre Fundgrube an ausgefallenen Ideen die sehr viel Spaß machen.
Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es leider noch recht wenig brauchbare Community-Level die mit LittleBigPlanet 3 umgesetzt wurden, zudem scheint es noch ein paar Probleme mit Level zu geben, die mit dem ersten Ableger der Serie erstellt wurden. Hier werden teilweise z.B. Sensoren angezeigt, die eigentlich ausgeblendet sein sollten. Probleme gab es in unserem Test auch beim Laden einiger User-Level. Hier kam es oft zu Abbrüchen oder auch zu einem endlosen Ladebildschirm dessen Beendigung uns kurzerhand die komplette Speicherdatei zerschossen hat. Bugs fanden wir auch im Koop-Modus der Kampagne. Hier kam es des Öfteren zu verschwindenden Objekten wenn beide Spieler z.B. mit der Windkanone drauf los feuerten. Auch die Kamera macht mal wieder nicht die beste Figur und sorgte mehr als einmal für ungewollte Tode. An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass man sich im dritten Teil nicht mehr gegenseitig mithilfe von Gesten schlagen kann.
[
Das Kernstück von LittleBigPlanet bleibt auch im dritten Teil die Möglichkeit eigene Level zu bauen und zu gestalten. Im Vergleich zu LittleBigPlanet 3 hat der Editor abermals eine Evolution statt einer Revolution hingelegt. Die Steuerung bleibt bis auf ein paar Detailveränderungen gleich. Auf der PlayStation 4 kann man nun auch mithilfe des Touchpads am DualShock 4 Objekte bewegen. Diese Eingabemethode ist zwar neu, macht die Eingabe dadurch aber leider nicht leichter. Die neuen Funktionen wie z.B. Portale, Schienen oder Verbindungen zu anderen Level zeigen sich bereits bei den ersten User-Level als Garanten für viele neue witzige Ideen. Bevor man als Neuling mit dem Level Editor aber wirklich zurecht kommt, muss man ein paar Stunden in der Tutorial-Abteilung verbringen. Hier gibt es neben ein paar praktischen Beispielen leider auch Videos in denen die Verwendung der jeweiligen Funktionen genauer beschrieben wird. Nach der trockenen Theorie hat man dann aber etwas mehr Verständnis für die Vorgänge hinter den Kulissen eines Spiellevels.