Killzone Shadow Fall Test

Mit Killzone Shadow Fall präsentiert uns Guerilla Games den ersten NextGen-Ableger der Killzone Reihe. Im Vorfeld wurde das neueste Killzone immer wieder als grafisches Vorzeigeerlebnis auf der PlayStation 4 präsentiert. Spielerisch wurden im Vorfeld aber nur wenig Besonderheiten vorgestellt. Wie uns Killzone Shadow Fall gefallen hat, erfährt Ihr im nachfolgenden Beitrag.

Grafisch hält Killzone Shadow Fall alle Versprechungen die vor dem Start gemacht wurden. Die Level und Areale sind größtenteils aufwendig gestaltet und sehr schön in Szene gesetzt. Lebendig wird die Spielwelt dank des Einsatzes von sehr hübschen Lichteffekten sowie hochauflösenden Texturen. Explosionen und einstürzende Gebäude dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen und geben Killzone Shadow Fall den Flair eines Michael Bay Films. So gut sich Killzone Shadow Fall grafisch präsentiert, so sehr leidet aber auch die Geschichte unter dem Fokus auf die grafischen Aspekte.

Auf dem Papier klingt die Story hinter Shadow Fall eigentlich recht interessant. Nachdem der Planet Helghan in Killzone 3 von der ISA zerstört wurde, erlaubte man den überlebenden Helghast sich auf den ISA-Heimatplaneten Vekta anzusiedeln. Das Zusammenleben der verfeindeten Parteien stellt sich dabei aber natürlich als etwas schwierig heraus. Geschichtlich orientiert sich Guerilla Games dabei an aktuelle Ereignisse in der realen Welt und setzt in Killzone Shadow Fall auf eine Mauer die den Planeten Vekta in zwei Teile teilt. Trotz der Mauer brodelt es aber weiterhin zwischen den Helghast und den Vektanern. Das Spiel startet viele Jahre nach der Errichtung der Mauer. Der Hauptcharakter Michael Kellan ist zu dieser Zeit 5 Jahre alt und flüchtet mit seiner Familie aus dem neu gegründeten New Helghan. Die Flucht gelingt Michael dabei nur dank der Hilfe des Shadow Parshals Sinclair, der eigene Vater wird bei der Flucht aber ermordet.

Die eigentlich interessante Geschichte wird im Spiel leider nur recht unmotiviert weitererzählt. Die deutsche Synchronisation ist gut gelungen, hilft aber nicht darüber hinweg, dass Killzone Shadow Fall keine spannenden Momente oder Handlungsstränge aufbauen kann. Anfangs sorgt dies nicht wirklich für Probleme, da man in den ersten paar Levels noch damit beschäftigt ist, die hübsche Grafik sowie die Effekte des Spiels zu bewundern. Im späteren Verlauf flaut die anfängliche Euphorie aber ab. Zusätzlich erreicht das Level-Design im weiteren Spielverlauf nicht mehr die Qualität die Anfangs vorgelegt wurde. Spielerisch dreht sich alles recht schnell um das schnelle abschließen von Missionen. Der vergleichsweise hohe Schwierigkeitsgrad sowie Gegner die pixelgenau treffen machen die Kampagne recht schnell zu einem eher repetitiven Erlebnis. Man findet sich zu schnell in einer Situation in der man sich durch einen Levelabschnitt kämpft und bei jedem Feuergefecht hofft nicht zu sterben, da man den jeweiligen Abschnitt sonst abermals von vorne in Angriff nehmen muss. Da sich die jeweiligen Szenarien im Spiel oft wiederholen sorgt dabei leider auch nicht für Abwechslung. Eine der wohl interessantesten Stellen findet sich zum Ende des Spiels. Dort schlüpft man nämlich für kurze Zeit in die Rolle eines Attentäters der sich mit einer Tarnung an Gegnern vorbeischleichen kann. Dieser recht späte und kurze Versuch eines neuen Gameplay-Konzepts macht spielerisch plötzlich gefühlt mehr Spaß als das bislang gebotene und lässt die Frage offen, warum die Entwickler nicht verstärkt auf dieses Konzept gesetzt haben.

Ganz so generisch ist Killzone Shadow Fall unter dem Strich dann aber wieder doch nicht. Eine der Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängern ist die sogenannte OWL-Drone. Diese hört im Spiel jederzeit auf eure Befehle und rundet das Gameplay mit einigen neuen Aspekten etwas ab. Die Drone kann Gegner z.B. angreifen, ein Einweg-Schild aufstellen oder Wege mithilfe eines Seils verkürzen. Zusätzlich kommt die Drone bei Terminals im Spiel zum Einsatz und öffnet dabei Türen und umgeht auch andere Hindernisse für euch. Die Drone kann den Spieler zusätzlich wieder ins Leben zurückholen, sofern man eine Dosis Adrenalin gefunden hat.

Die Einbindung der Drone ist Guerilla Games recht gut gelungen. Nutzt man aktiv Fähigkeiten wie z.B. das Schild hat man im Feuergefecht gegen die Helghast einen merklichen Vorteil. Die Möglichkeit die Drone selbst in den Kampf zu schicken, kann dem Spieler in hitzigen Gefechten schnell das eigene Leben retten. Auch das Seil welches man mithilfe der Drone spannen kann, gibt einem das Gefühl, sich schneller in den jeweiligen Arealen fortbewegen zu können. Im späteren Spielverlauf kommt das Seil aber leider immer seltener zum Einsatz. Die jeweiligen Dronen-Befehle werden über das Touchpad des DualShock 4 Controllers ausgewählt. Für die jeweiligen Befehle streicht man einfach in verschiedene Richtungen und gibt der Drone anschließend ein Ziel.

Neben der OWL-Drone setzt Guerilla Games im Spielverlauf zur Abwechslung auch auf kurze Stellen ohne Schwerkraft oder auf klassische Turret-Szenen in denen man mit etwas mehr Feuerkraft gegen die Gegner vorgehen kann. Die Waffenauswahl die man in Killzone Shadow Fall vorgelegt bekommt, ist recht begrenzt, viele der Waffen besitzen aber einen alternativen Feuermodus. Interessant ist auch das Sonar welches eingesetzt werden kann. Dieses scannt die Umgebung und zeigt euch, wo sich Gegner verstecken. Nutzt man das Sonar zu lange, erregt man aber die Aufmerksamkeit von teilweise auch weit entfernten Gegnern.

Die künstliche Intelligenz der Gegner scheint Guerilla Games leider auch nicht besonders gut gelungen zu sein. Die Gegner treffen wie bereits angesprochen oft übergenau und auch über größere Entfernungen. Damit versucht man scheinbar die Probleme der gegnerischen KI etwas zu verschleiern. Gegner laufen zeitweise recht unkoordiniert durch die Spielwelt und haben speziell im Nahkampf oft interessante kleine Intelligenz-Aussetzer. Wie von Killzone gewohnt, nehmen die Gegner oftmals Schutzpositionen ein oder schießen versteckt um die Ecke. Dabei kommen scheinbar oftmals vordefinierte Wege zum Einsatz die von der gegnerischen KI oftmals nicht mehr verlassen werden. Spielerisch dreht sich dadurch oftmals alles um das schnelle ausschalten von Gegnern sobald sich diese aus Ihrer Deckung erheben um zu schießen. Der Einsatz der OWL hilft an diesen Stellen schneller weiterzukommen, da die gegnerische KI sofort die Drone ins Visier nimmt, egal ob der Spieler derzeit die größere Gefahr darstellt oder nicht.

Im Multiplayer-Modus hat man die Möglichkeit sogenannte Warzones zu erstellen. In diesen speziellen Spielmodi kann man z.B. die Auswahl an Waffen oder Fähigkeiten anpassen. Guerilla Games gab im Vorfeld zur Veröffentlichung an, dass man über die Warzones viele verschiedene Möglichkeiten hat, das Spielerlebnis im Multiplayer-Modus anzupassen. Zusätzlich kündigte man an die beliebtesten Warzones in der Multiplayer-Übersicht hervorzuheben. Ganz so ausgefallene Spielmodi lassen sich im Multiplayer-Modus aber leider nicht finden. Jeder gegen Jeden oder Team-Deatchmatch steht scheinbar auch in Killzone Shadow Fall ganz oben in der Gunst der Spieler.

Wie gewohnt dreht man im Multiplayer-Modus etwas an der Grafikqualität um ein flüssigeres Spielerlebnis zu garantieren. Trotz der etwas heruntergeschraubten Effekte benötigt man eine Einspielzeit, da es speziell bei dunkleren Multiplayer-Maps oftmals zu einem Effektfeuerwerk kommt, bei dem man die eigentlichen Gegner recht schnell aus dem Blickfeld verliert. Spielerisch kann man aus verschiedenen Charakterklassen wählen die jeweils auf verschiedene Waffen Zugriff haben. Waffen können durch den Abschluss von Herausforderungen oder mithilfe von Spielpunkten freigeschalten werden. Die Auswahl an Waffen ist dabei aber recht überschaubar. Auf Features wie einen Ingame-Voicechat oder ein CLAN-System muss man derzeit leider noch verzichten. Derzeit arbeitet Guerilla Games aber bereits an der Umsetzung dieser Features.

Zum jetzigen Zeitpunkt macht der generische Multiplayer-Modus von Killzone Shadow Fall Spaß, bahnbrechende Neuerungen sollte man sich aber nicht erwarten. Spieler die sich bereits im Multiplayer-Modus von Killzone 3 ausgetobt haben, werden sich spielerisch auch in Shadow Fall recht schnell einleben. Das Schadenssystem fühlt sich wie gewohnt recht gut an und auch beim Balancing finden sich keine größeren Kritikpunkte.

Grafisch beeindruckender aber generischer Shooter

In Sachen Grafik ist Guerilla Games mit Killzone Shadow Fall am Ziel angekommen. Die Spielwelt sowie die Charaktermodelle sehen fantastisch aus und auch Licht und Schatteneffekte überzeugen. Abseits der grafischen Weiterentwicklung die Killzone Shadow Fall zu einem der beeindruckensten NextGen-Spiele macht liefert Guerilla Games aber einen leider recht generischen Shooter ab. Die Story wird im Spiel nicht mit dem vollen Potential ausgespielt und schafft es nicht zu motivieren oder spannende Momente aufzubauen. Die unterschiedlichen Charaktere die man in Killzone Shadow Fall antrifft, haben zwar interessante Eigenschaften und Ziele, eine wirkliche Verbindung baut man zu Ihnen aber an keiner Stelle auf. Das generische Shooter-Erlebnis zieht sich auch durch den Multiplayer-Modus des Titels. Dieser erinnert spielerisch an vergangene Killzone Ableger befasst sich aber auch mit ein paar neuen Gameplay-Aspekten wie den Einsatz eines Schilds oder der Möglichkeit sich unsichtbar zu machen.

Veröffentlicht von

Redaktion

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