Seit dem 14. April haben nun auch PlayStation 4 Besitzer die Möglichkeit sich in der MMO-Welt von Final Fantasy XIV A Realm Reborn auszutoben. Square Enix öffnet somit die Pforten zu einem der ersten MMORPGs für die PlayStation 4. Wie uns die fertige Konsolenversion von A Realm Reborn gefallen hat, erfährt Ihr im folgenden Test.
Erster Stopp: Die Charakter Erstellung
Die ersten Minuten in Final Fantasy XIV A Realm Reborn verbringt MMO-typisch im Charakter Editor. Dieser bietet die Möglichkeit den eigenen Charakter anzupassen. Bei der Wahl des Charakters klickt man sich nicht nur durch Frisuren und Gesichter sondern muss sich auch gleich für eine passende Rasse bzw. Klasse entscheiden. Die Auswahl an Klassen reicht vom Druiden über Pikeniere bis hin zum Gladiator. Wie gewohnt gibt es für jede Klasse spezielle „Verhaltensregeln“ so sollte man sich als Heiler speziell bei den sogenannten FATE-Events nicht allein ins Getümmel stürzen, dazu aber später mehr. Im Bezug auf die Klassen hat sich Square Enix eine recht erfrischende Mechanik einfallen lassen. Sobald der eigene Charakter Level 10 erreicht hat, entscheidet nicht mehr die am Anfang getroffene Auswahl, über die eigene Klasse, sondern die Wahl der Waffe. Dies bringt speziell im späteren Spielverlauf Abwechslung und frischen Schwung in das Spielgeschehen.
Spieler die Final Fantasy A Realm Reborn auf der PlayStation 3 aktiv Spielen haben die Möglichkeit kostenlos auf die PlayStation 4 Version zu wechseln. Nach dem Wechsel verschwindet der Übertragene Charakter dann aber aus der alten Version. Monatlich sind zudem Abo-Gebühren zu entrichten, diese variieren je nach Länge des Abos zwischen 10,99 und 12,99 Euro. Die Grundversion beinhaltet bereits ein Monat Spielzeit, erst nach Ablauf eben dieser muss gezahlt werden.
Hackelige Steuerung
Final Fantasy X A Realm Reborn erschien einst als PC-Titel was sich leider auch an der Steuerung bemerkbar macht. Die Zahl der verfügbaren Skills wächst MMO-typisch mit fast jedem Level-Aufstieg an. Dabei erreicht man bereits nach kurzer Zeit die kritische Masse und muss anschließend anhand von Tastenkombinationen durch die jeweiligen Skill-Seiten wechseln. Neben den Tastenkombinationen kommt in der PlayStation 4 Version auch das Touchpad zum Einsatz. Dieses fungiert als Ersatz für die Maus und wird somit auch in den Menüs benutzt. Auf dem Papier hört sich das erst mal nicht schlecht an, in der Praxis quält man sich aber recht schnell durch Questlogs, versucht das kleine X in der Ecke zu erwischen oder verzweifelt am Fokussieren eines Gegners in einer Gruppe. Mit etwas Übung kann man mit den Einschränkungen Leben, die Vorzüge einer Maus und Tastatur kann die Steuerung über den DualShock 4 aber in keiner Weise das Wasser reichen. Gut also, dass Square Enix an den Support eben dieser Gedacht hat. Wie man sich dann aber auf der Couch mit Maus und Tastatur zurecht findet, bleibt eurer Fantasie überlassen.
Die PlayStation 4 Version leidet Aufgrund der Steuerung auch über einen chronisch stummen Spielechat der fast ausschließlich von werbenden Chinafarmern genutzt wird. Um Spielern mit Controllern die Kommunikation zu erleichtern, hat Square Enix diverse vorgefertigte Sätze eingebaut, deren Auswahl dann aber auch wieder etwas länger dauert. Die fehlende Kommunikation im Spielchat wirft aber auch ein paar Fragen auf, da Square Enix mit Final Fantasy XIV A Realm Reborn eine Cross-Plattform-Politik eingeführt hat. Zum Zeitpunkt des Tests haben sich in den Anfänger Gebieten wohl viele frischgebackene Besitzer der PlayStation 4 Version getummelt, anders kann man sich dies wohl nicht erklären.
Abseits der Steuerung bewegt sich die PS4 Version speziell grafisch auf Augenhöhe mit der PC Version. Der Titel läuft auf der neuen Sony Konsole weitgehend mit 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde. Ist auf dem Schirm mal mehr los, kann diese aber auch spürbar einbrechen. Ansonsten wird man mit hübschen Effekten, Landschaften und Texturen verwöhnt, die ein recht lebendiges Umfeld schaffen.
Questing in Eorzea
Die Auswahl an Quests in Final Fantasy XIV A Realm Reborn ist recht überschaubar gehalten. Abseits der Hauptmissionen verfolgt man die Genre-typischen Quests wie „Finde X in Y“, „Töte X in Y“ oder „Sammle X in Y“. Abwechslung schaffen Instanzen auf die man bereits recht Früh Zugriff erhält. Das Grouping verläuft mittels Warteschlange, die Zeiten in denen man sich in Spielen wie WoW mühselig Mitspieler zusammensuchen musste, sind somit vorbei. Die Spieleranzahl ist bei Instanzen auf maximal 4 Mitspieler begrenzt. Inhaltlich dreht sich fast immer alles um das Legen von Bossen. Bonuspunkte und mehr Geld gibt es, wenn kein Mitglied der Gruppe das zeitliche segnet oder wenn man den jeweiligen Auftrag schnell abschließt. In der eigentlichen Spielwelt hat Square Enix zudem sogenannte FATE-Events eingebaut. Bei diesen Events werden stärkere Gegner gespawned die man ausschließlich in der Gruppe aufs Korn nehmen sollte. Man selbst kann von den antrudelnden FATE-Events auch überrascht werden, da die Spielwelt aber recht gut besucht ist, steht man nur selten ohne Hilfe da. Im Bezug auf die FATE-Events hat sich Square Enix auch ein recht interessantes System in Sachen Loot einfallen lassen. Hier wird man nämlich für den eigenen Einsatz oder besser gesagt den ausgeteilten Damage belohnt und nicht für den schnellsten Klick auf den Kadaver.
Die Quests sind zu einem Großteil nicht eingesprochen, man sollte sich also auf viel Lesestoff einstellen. Einzig in den Story-Missionen vernimmt man Tonspuren.
Der Questverlauf führt euch wie gewohnt an verschiedene Orte in der doch recht großen Spielwelt von Eorzea. Das Balancing fühlt sich dabei gut an und auch die Spielwelt an sich beherbergt eine angenehme Anzahl an Mittspielern.
Die Freizeitgestaltung in Eorzea
Wer eine Pause vom eigentlichen Quest-Ablauf braucht, darf sich auf viele unterschiedliche Jobs freuen, die es zu meistern gilt. Zugriff auf die jeweiligen Berufe erhält man erst im späteren Spielverlauf, dann darf man sich aber ans Crafting-System machen oder die eigene Klasse mithilfe von Jobs verbessern. Wer es lieber etwas ruhiger angeht, darf seine Zeit auch als Fischer, Gärtner oder Mienenarbeiter verbringen.
Ein Orchester für die Ohren
Musikalisch hat Final Fantasy XIV einiges zu bieten. Neben orchestralen Musikstücken erwarten euch tolle Soundeffekte und auch eine gelungene Sprachausgabe die aber leider zu selten zum Einsatz kommt.
Square Enix hat mit Final Fantasy viele interessante Ansätze realisiert. Die FATE-Events bringen Abwechslung in die sonst recht wiederkehrenden Quests und auch Instanzen machen Lust auf mehr. Die variablen Klassen sorgen für spielerische Abwechslung und auch an das Endgame wurde seitens Square Enix gedacht. Positiv hervorheben sollte man an dieser Stelle auch die regelmäßigen neuen Inhalte die man in Form von kostenlosen Updates nachreicht. Auf der diesjährigen E3 kündigte man zuletzt neue Klassen an die uns noch in diesem Jahr erreichen sollten. Für das monatliche Entgelt bekommt man somit auch frischen Content geboten.